Gerade eben haben die Aufnahmeprüfungen an das Gymnasium stattgefunden, zum zweitletzten Mal in dieser Form. Ab 2019 sind einschneidende Änderungen vorgesehen: so soll unter anderem die Französischprüfung beim Übertritt von der Sekundarschule an das Kurzzeitgymnasium wegfallen. Viele von uns Französischlehrerinnen und -lehrern lehnen dies ab. Für das Französisch sind die geplanten Neuerungen an der Schnittstelle Sekundarstufe-Kurzgymnasium sehr fragwürdig, denn...
Unser Augenmerk sollte dem Lernerfolg unserer Schüler und Schülerinnen gelten und somit der Qualität des Fremdsprachenunterrichts an den Zürcher Mittelschulen. Eine Qualitätseinbusse muss unbedingt vermieden und gleichzeitig die Chancengleichheit gewahrt werden. Aber wie soll das möglich sein, wenn die Eckdaten des Übertrittsverfahrens und die Umsetzung der neuen Stundentafel auf der Sekundarstufe bereits verbindlich sind und unangetastet bleiben müssen? Im gemeinsamen Dialog müssen Sekundar- und Mittelschullehrpersonen die notwendigen Rahmenbedingungen definieren, damit das an der Mittelschule erforderte Einstiegsniveau erreicht werden kann. Nutzen wir die Regionaldialoge im Rahmen der neuen Arbeitsgruppe VSGYM, um gemeinsam und koordiniert die nötigen Forderungen an Bildungsrat und Bildungsdirektion zu stellen. Claudio Cavicchiolo Koordinator der ZAP-Fachkommission Französisch und Prorektor an der Kantonsschule Büelrain Winterthur (Ganzer Artikel siehe unter "Dokumente")
0 Comments
Am Mittwoch, 1. Februar 2017, trafen sich zahlreiche Französischlehrpersonen, um die AZPF, die Association Zurichoise des Professeurs de Français (Vereinigung der Französischlehrpersonen des Kantons Zürich), zu gründen. Gerade rechtzeitig, so lautete der Tenor der engagiert diskutierenden Gründungsmitglieder. Die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen durch die Leistungsüberprüfung 2016, die weitere Reduktion von Lektionen, die Abschaffung der Teilprüfung Französisch bei den Aufnahmeprüfungen für das Kurzgymnasium, die Initiative für nur eine Sprache an der Primarschule – Französisch ist allgegenwärtig in der aktuellen Bildungsdebatte, insbesondere im Kanton Zürich. Es ist an der Zeit, dass Französischlehrpersonen sachlich in die Diskussion eingreifen und Klischees zum Französischunterricht korrigieren. Es gilt aufzuzeigen, wie sehr sich der Unterricht gewandelt hat, wie gefragt Französisch in Wirtschaft und Verwaltung nach wie vor ist, wie Französisch den Zugang ebnet zu allen romanischen Sprachen (auch auf verschiedenen Kontinenten) und daran zu erinnern, dass die Mehrsprachigkeit sowohl zu unserer Schweizerischen Identität gehört als auch für jeden von uns persönlich wie beruflich von Vorteil ist. Im Übrigen ist der Angriff auf den Französischunterricht auch ein Angriff auf unser Bildungssystem, das sich (noch) nicht ganz den Forderungen von Thinktanks oder kurzfristig agierenden Politikern untergeordnet hat. Dass das Interesse am Französischen ungebrochen ist, zeigt zudem ein anderer Vorgang, der bei der Gründungsversammlung ebenfalls zur Sprache kam: 322 Französischlehrpersonen aus der ganzen Deutschschweiz haben ein Schreiben unterzeichnet, welches die negativen Folgen der Abschaffung des zweiten Lehrstuhls für französische Literatur an der Universität Zürich auf den gymnasialen Französischunterricht aufzeigt, und folglich ein Rückkommen auf diesen Entscheid verlangt. Für den Vorstand: Gabriela Ochsner Mail: gabriela.ochsner[at]solnet.ch Ursula Schüttler Mail: ursula.schuettler[at]gmx.ch Zürich, 4.2.2017 |
Archives
Mars 2023
|